Die Geschichte des Frederiksborg Pferds
Die Pferderasse „Frederiksborger“ ist die älteste stammbuchgeführte Tierrasse und ein Teil der dänischen Kulturhistorie mit Ursprung im königlichen Frederiksborgergestüt, das in mehreren Jahrhunderten Glanz in die dänische Zucht brachte. Der königliche Betrieb des Frederiksborgergestüts geht zurück auf den König Frederik II. Nach der Übernahme von Hillerödsholm, das spätere Frederiksborg, wurde dort damit angefangen, das beste Pferdematerial von verschiedenen königlichen Gestüten zu sammeln.
Auch der König Christian IV interessierte sich - wie sein Vater - für die Pferdezucht und er vergrößerte das Gestüt erheblich durch Neueinkäufe, wahrscheinlich vorwiegend spanische Pferde, die damals in ganz Europa modern waren. Christian IV ist somit als der eigentliche Gründer des später so berühmten Frederiksborgergestüts zu sehen, nicht zuletzt weil er eine eigene Gestütsverwaltung einrichten ließ.
Das Gestüt hatte das Ziel, einerseits leichte Pferde für die hohe Schule, andererseits schwere Fahrpferde für den Hof zu züchten. Die Zucht wurde betrieben in eingezäunten Waldstücken. Die Pferde waren in Herden eingeteilt. Eine Herde zählte etwa 18 Stuten (je nach Futtervorkommen in dem jeweiligen Waldstück). Jedes Frühjahr wurde ein ausgewählter Hengst zu den Stuten gelassen. Die Zucht wurde anfangs als Mischzucht ohne bestimmte Vorgaben und mit immer neu eingekauften Hengsten betrieben.
In der Zeit des Absolutismus wurden – nach dem Vorbild des französischen Hofes – die Anforderungen an Luxus und Pracht bei den königlichen Zeremonien höher. Die königlichen Ställe waren verstärkt auch repräsentativ tätig.
Jetzt sollten die Pferde in einem Gespann die gleiche Farbe, die gleichen Zeichnungen und auch die gleiche Größe haben. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurden die Herden nach Farbe getrennt und die einzelnen Herden damit farbenrein gezüchtet. Es gab z. B. rote, schwarze, schimmelfarbige und schließlich die vornehmsten, die weißen Herden, die die weißen Pferde für das Gespann des Königs lieferten und in all den Jahren der Stolz des Gestüts war.
Die Zucht gelang derart gut, dass das Frederiksborgergestüt in den folgenden fast 100 Jahren eine Glanzzeit erlebte, in der die Pferde in ganz Europa wegen ihres edlen Bluts und ihrer schönen, eleganten Formen anerkannt und berühmt wurden. In vielen Gestüten wurden sie unter dem Namen „Dänische Pferde“ zur Veredelung eingesetzt. Den besten Eindruck von dem Äußeren dieser Pferde erhält man beim Anblick der Reiterstatue auf dem „Amlienborg Schlossplatz“ in Kopenhagen. Der französische Bildhauer Saly hat in der Zeit von 1753 – 71 das dortige Königspferd nach dem Vorbild der schönsten Stellen verschiedener Hengste aus dem Frederiksborgergestüt erstellt. Es ist also ein „Ideal-Pferd“, zeigt aber, welcher Pferdetyp durch die Zucht erreicht werden sollte.
Der Frederiksborger wurde sowohl als Reit- als auch als Fahrpferd genutzt. Die Rasse wurde derart populär, dass zu viele Pferde ins Ausland exportiert wurden und der Bestand Mitte des 19. Jahrhundert für den weiteren Erfolg der Zucht zu klein wurde. Das Gestüt wurde um 1871 geschlossen, die Zucht der Frederiksborger ging danach nur privat bei den Bauern weiter.